Fast gar nicht verliebt by Cara Connelly

Fast gar nicht verliebt by Cara Connelly

Autor:Cara Connelly [Connelly, Cara]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9783802595073
Barnesnoble:
Herausgeber: Egmont LYX
veröffentlicht: 2014-07-03T04:00:00+00:00


15

Keine große romantische Geste bleibt ungestraft. Bis zur Burg war es weiter, als Ty in Erinnerung hatte, und die Stufen zur Kapelle hinauf waren schmaler und viel, viel steiler. Und Vicky, tja … »Schatz, weißt du noch, dass ich gesagt habe, du wärst eher ein Leichtgewicht?«

Sie hob den Kopf von seiner Schulter und sah ihn aus halb geschlossenen Augen drohend an.

Er keuchte ein wenig. »Ich will es mal so ausdrücken: Mittlerweile bin ich ganz froh drum.«

Sie musste lachen.

»Aber nur damit du Bescheid weißt«, fuhr er fort. »Falls Isabelle mir die Hölle heiß macht, weil wir zu spät kommen, rücke ich mit der Wahrheit raus. Ich sage ihr, dass du mich zu Boden gezerrt und vernascht hast.«

Sie schlug mit der Handtasche nach ihm. »Untersteh dich. Was ist, wenn Winston davon erfährt? Oder Mutter?«

»Was soll schon sein? Bevor sie richtig loslegen können, ist die Hochzeit vorüber.« Er schwieg einen Moment. »Aber wenn es dich beunruhigt, lasse ich mich möglicherweise dazu überreden, die Schuld auf mich zu nehmen.«

»Und was willst du als Gegenleistung?«

Er runzelte die Stirn, als müsste er angestrengt nachdenken.

»Historisch gesehen waren Frauen immer am besten beraten, Sex einzusetzen.«

»Wir hatten doch gerade erst Sex miteinander!« Ihre Wangen röteten sich.

Er verkniff sich ein Grinsen und schaute sie bedauernd an. »Was wir hatten, Süße, war ein Quickie. Es war zwar ganz nett – genauer gesagt: Es war absolut fantastisch –, aber ich rede hier von Sex, der die ganze Nacht dauert. Bei dem du einen Orgasmus nach dem anderen hast und ich ebenfalls, mit nichts als kurzen Verschnaufpausen zwischendurch, und wir uns in die Küche schleichen müssen, um uns zu stärken und bei Kräften zu bleiben.«

Eine Minute lang schwieg sie, und er machte sich schon auf eine Explosion gefasst.

Dann sagte sie: »Ach so, in Ordnung«, und stieß erneut diesen leisen summenden Seufzer aus, der auf seinen Schwanz die gleiche Wirkung hatte wie eine Packung Viagra. Schweiß trat ihm auf die Stirn. Seine Schritte verlangsamten sich, und er musste gegen den Drang ankämpfen, die Hochzeit sausen zu lassen und Vicky gleich ins nächste Bett zu schleifen.

Letztlich stieg er aber doch die letzten zwanzig Stufen zur Kapelle hinauf, sicherheitshalber ohne noch ein Wort zu sagen.

Vicky biss sich auf die Lippen. Was kümmerte sie ihr Lippenstift, wenn sie gerade einem Sex-Marathon mit Ty zugestimmt hatte. Was hatte sie sich nur dabei gedacht?

Nicht, dass sie einen Rückzieher machen wollte. Nein, wirklich nicht.

Allerdings kamen ihr einige Bedenken. Mit den Grundlagen war sie natürlich vertraut, aber alle weiterführenden Übungen kannte sie nur aus Büchern und, zugegeben, ein paar Filmen. Verglichen mit Tys enzyklopädischem Wissen auf dem Gebiet ließ sich mit ihren Erfahrungen nicht einmal ein Faltblatt füllen.

Und das war noch nicht einmal das Ärgste. Das Ärgste war, dass sie mit Männern keinen Orgasmus bekam. Dazu musste sie ungestört sein. Sie musste sich konzentrieren können. Sie musste alles genau richtig hinbekommen, sonst entglitt es ihren Fingern. Sozusagen.

Männer kapierten das nicht. Die wollten sie immer selbst zum Höhepunkt bringen, wollten der Held sein, und wenn es ihnen nicht gelang, wurden sie sauer. Dann gaben sie ihr die Schuld und putzten sie herunter, um ihr eigenes Ego zu schützen.



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